Dritte macht ihre Hausaufgaben

Zum Saisonabschluss ging es für die Dritte, nach vielen Jahren der sportlichen Abstinenz, mal wieder zum TUS Brunskappel. Es galt mit einem starken Spiel im Meisterschaftsrennen vorzulegen, da der ärgste Konkurrent aus Störmede/Langeneicke erst zwei Tage später sein letztes Spiel bestreiten würde und man zum aktuellen Zeitpunkt bei Punkten, wie auch beim Spielverhältnis absolut gleich aufliegt.

Dafür wurden die Doppel taktisch umgestellt. Kösling, Dirk/Reimann bildeten diesmal das Top-Doppel des TUS, dafür rückten Willeke/Walter an die zweite Position. Das dritte Doppel wurde traditionsgemäß vom Vater/Tochter-Gespann Kösling gestellt.

Und die Taktik ging direkt auf, zumindest teilweise. Sowohl Kösling/Reimann, als auch Willeke/Walter konnten in vier Durchgängen punkten, wohingegen das dritte Doppel des TUS, ansonsten immer eine Bank, in drei Sätzen abgeben musste.

Im ersten Einzel des Tages traf Dirk direkt auf Werner Theine, einer der stärksten Spieler im oberen Paarkreuz. Dirk machte seine Sache zunächst richtig gut, spielte lange Ballwechsel mit vielen unterschnittenen Bällen und ließ Theine nicht über seine starke Vorhand zur Entfaltung kommen. So ging der erste Satz knapp und der dritte Durchgang deutlich an ihn. In den Sätzen zwei und vier jedoch das genaue Gegenteil. Vogelwild auf den direkten Punkt bedacht, verlor er seine klare Linie und spielte seinem Gegenüber damit in die Karten, der dies auch auszunutzen wusste. So ging es in den Entscheidungssatz, in dem Dirk und überhaupt kein Land mehr sah und sich verdient geschlagen geben musste.

Im Parallelspiel wollte Willeke an seine starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Hier war aber lediglich der Wunsch Vater des Gedankens. In einem indiskutablen Auftritt, bei dem ihm wirklich gar nichts gelang, gab er die ersten beiden Sätze sang- und klanglos ab. Und auch im Dritten wendete sich das Blatt trotz allem Gejammers nicht. Ohne Bewegung, mit viel zu wenig Klarheit in seinen Aktionen, lief er permanent einem Rückstand hinterher und gab in drei Sätzen völlig zur Recht ab. Für die gezeigte Leistung kann man sich eigentlich nur entschuldigen.

In der Mitte trat Melina, die in den letzten Wochen und Monaten richtig gut performte, gegen Olles an die Platte. Auch sie fand nie zu ihrem starken Spiel und musste sich in vier Durchgängen geschlagen geben. Damit lag der TUS bereits mit 2:4 im Hintertreffen.

Parallel dazu konnte Reimann, nach einem ersten Satz der Eingewöhnung, endlich für die Dritte punkten und den Anschluss wiederherstellen.

Unten konnten dann Achim Kösling und Walter den TUS mit zwei sicheren Einzelsiegen zur Halbzeit mit 5:4 in Front bringen, was aber alles andere als beruhigend war und wenig hilfreich, um sich die Chance auf die Meisterschaft zu erhalten. Jetzt brauchte es nochmal einen Ruck der durch die Mannschaft gehen musste, um sie ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren zu lassen.

Dazu bedurfte es jemanden, der Tag und Nacht für diesen Sport brennt, heißer ist als Frittenfett und das in jedweder Beziehung, jemand gegen den Chuck Norris nicht mal ein Trainingsspiel bestreiten würde, jemand vor dem sich der Buh-Mann unter der Bettdecke verkriecht, der mit seinem Spielholz anstatt Kaliber .357-Magnum unter dem Kopfkissen schläft, ein Aufschlagwunder, ein Mentalitäts-Monster, kurz gesagt, jemanden wie Sportkamerad Willeke (*hust, *hust, *hust).

Zur Beginn seines Duells mit Linkspfote Theine sah es aber noch gar nicht danach aus. Immer noch zu fehlerbehaftet ging der erste Satz klar an seinen Kontrahenten. Danach stellte er aber sein Spiel um, hielt seinen Gegenüber konsequent auf der Rückhandseite, wartete geduldig ab, um dann selbst über seine Rückhand, die dann auch regelmäßig kam, zu punkten. So konnte er die Durchgänge zwei bis vier gewinnen und den TUS mit 6:4 in Front bringen.

Dass die ausgelöste Euphoriewelle Dirk Kösling nicht erfasste lag lediglich daran, dass er zur selben Zeit bereits im Parallelspiel beschäftigt war. Nach einem starken ersten Durchgang kam sein Gegenüber Klaus Seimetz jedoch immer besser ins Spiel, wohingegen Dirk seine vermeintlich sicheren Bälle nicht mehr ins Ziel brachte und letzten Endes nicht unverdient in vier Sätzen abgeben musste.

Christian Reimann ließ sich jedoch inspirieren, legte direkt los wie die Feuerwehr und führte schnell mit zwei Sätzen. Danach jedoch ein Bruch im Spiel, auch der Tatsache geschuldet, dass sein Counterpart Olles sein Spiel umstellte. So ging das Spiel in den Entscheidungssatz. Hier performte Reimann aber wiederum ganz stark und ließ vom ersten Punkt an keinen Zweifel, wer hier als Sieger die Platte verlassen würde, 7:5 für den TUS.

Auch Melina wusste die Aufbruchstimmung für sich zu nutzen. Klar in ihren Aktionen, auf die eigenen Stärken vertrauend, ließ sie Peter Seimetz nicht den Hauch einer Chance und stellte den Punktgewinn für die Dritte sicher.

Somit war es an Achim Kösling, den Sack zuzumachen. Euphorie hin, Aufbruchstimmung her, stoisch, kühl und emotionslos, wie man es von ihm gewohnt ist, brachte er seine Performance an die Platte und gewann in drei sicheren Durchgängen gegen Wienand und stellte das Endresultat auf 9:5.

Damit hat der TUS seine Schuldigkeit getan. Ob dieses Ergebnis auskömmlich sein wird auch die Meisterschaft einzufahren, wird sich erst noch zeigen müssen.

Eine gute Nachricht aber dennoch zum Schluss. Unabhängig vom Ausgang der Meisterschaft ist die Dritte, nach Stand der Dinge, sportlich aufgestiegen und reiht sich damit hinter der ersten und zweiten Mannschaft ein, denen dies ebenfalls bereits gelungen ist.

Damit war es eine äußerst erfolgreiche Saison für die Dritte und die erfolgreichste aller Zeiten für die Tischtennis-Abteilung des TUS. Darauf kann man mit Recht stolz sein.

Tabelle (gesamt)