Material - Tipps und Tricks
Hier ist einmal eine interessante Beschreibung zum Thema Noppen, Frisckleben und allem was zur idealen Schlagtechnik wichtig ist, der Noppenpart könnte auch durchaus auch www.wickede.de heissen.
Was bedeutet Material ?


Das Spielmaterial war schon seit Anbeginn des wettkampfmäßigen Tischtennisspiels ein zentraler Aspekt unseres Sports. So bewirkte die
Einführung des Noppengummis Ende der 20er/Anfang der 30er Jahre (des letzten Jahrhunderts) eine völlige Veränderung der Spieltaktik
und brachte solch erfolgreiche Spieler wie bspw. den legendären Ungarn Viktor Barna hervor.

Spieler mit diesen Belägen dominierten (mit aus heutiger Sicht äußerst ungewöhnlichen Spieltechniken) jahrzehntelang das Tischtennis.
Die Entwicklung der Schwammunterlage und damit verbunden der Backside-Beläge ermöglichte jedoch den Vorstoß in völlig neue
Dimensionen von Spin und Geschwindigkeit. Dies führte zur Entstehung der heute bekannten Spieltechniken, so dass das Spiel mit hohem
Tempo und viel Rotation zum Merkmal der meisten Weltklasse-Spieler wurde. Daneben entwickelte sich die chinesische
Tischtennis-Schule, die (aufbauend auf einer völlig anderen Griffhaltung, dem Penholder-Griff) das Spiel mit Kurzen Noppen verfolgte.
Chinesische Spieler waren den Europäern mit diesem hierzulande eher selten gespielten Material in der 60er, 70er und 80er Jahren
oftmals einen Schritt voraus.

Ende der 80er Jahre zeichnete sich ab, dass die europäische Tischtennis-Schule mit Shakehand-Griff und Backside-Belägen taktische
Vorteile besitzt, so dass sich weltweit das Spiel mit Backside-Belägen durchsetzte. In dieser Zeit beherrschtedie große Generation
schwedischer Tischtennisspieler mit Appelgren, Persson und Waldner die meisten großen Meisterschaften. Der taktische Nachteil
der Penholder-Griffhaltung und der Kurznoppen-Beläge wurde von den asiatischenSpielern erkannt, so dass viele auf Backside-Beläge und
die europäischeGriffhaltung umstiegen (Kong Linghui, Wang Nan). Andere Asiaten entwickelten diePenholder-Technik fort, erfanden den
Penholder-Rückhand-TopSpin undverstärkten die Vorteile dieser Griffhaltung durch ihre enorme Beweglichkeit amTisch.

Heute finden sich insbesondere in der asiatischen Schule verschiedenste Kombinationen vonGriffhaltung und Materialverwendung.
Klassische Angreifer vom Typ eines ChiangPeng-Lung spielen mit Penholder-Haltung und Kurzen Noppen, progressive Angreiferwie der
Weltmeister Liu Guoliang spielen zwar auf der Penholder-Vorhand mitKurzen Noppen, verwenden auf der anderen Seite jedoch einen
Backside-Belag, densie für den Rückhand-Topspin oder in einzelnen Ballwechseln auch auf derVorhand-Seite zum Einsatz bringen. Spieler
wie der Vize-Weltmeister Ma Linschließlich spielen mit Backside-Belägen sowohl auf der dominierenden Vorhandsowie auf der
Penholder-Rückhand.

Im europäischen Herren-Spitzentischtennis spielen andere Materialien als Backside-Beläge nahezukeine Rolle. Kurze Noppen werden
praktisch gar nicht eingesetzt, Lange Noppennur noch von wenigen Defensivkünstlern wie Matthew Syed, Ntaniel Tsiokas und Evgueni
Chtche tinine. Im Damenbereich spielen dagegen besonders in Europa alle Materialien eine bedeutende Rolle. Die Europameisterin
Qianhong Gotsch verteidigt mit Kurzen Noppen auf der Vorhand, die deutschen Spitzenspielerinnen Jing-Tian Zörner und Jie Schöpp
spielen defensiv mit Langen Noppen auf der Rückhand und das hoffnungsvollste europäische Talent Mihaela Steff greift
mit Backside-Belägen auf Vorhand und Rückhand an. Eine besondere Kombination spielt die ehemalige Europameisterin Nia Xia Lian, die
mit Penholder-Griff, sowie Kurzen und Langen Noppen spielt und den Materialeinsatz während desSpiels variiert.

Im Herrenbereich ist jedoch sowohl in Europa als auch bei den asiatischen Spielern - selbst bei denen mit Kurzen Noppen - das offensive
Spiel mit viel Top Spin und hohem Tempo zum Maß der Dinge geworden. In Europa wird dieses Tischtennis in allen Spielklassen als das
"richtige" Tischtennis akzeptiert. Trotzdem gibt es gerade in niedrigeren Spielklassen immer wieder Spieler und Spielerinnen, die eine
andere Spieltaktik verfolgen, die mit Backside-Belägen nicht erfolgreich zu realisieren ist. Sie greifen dann zu dem, was heute allgemein
als "Material" bezeichnet wird (Lange Noppen, Kurze Noppen und AntiTop) und versuchen so, ihre (nach heutigem Verständnis) eher
unkonventionelle Spielweise mit Hilfe des Spielmaterials erfolgreich durchzusetzen.

Im Bereich Materialtest werden alle Materialarten getestet, um so jedem Spieler einen Hinweis zu geben, welcher Belag und welches Holz
sein Spiel am besten unterstützt und ihn so von den reißerischen und meist wenig aussagekräftigen Werbeslogans der Materialhersteller
unabhängig zu machen.

Besonderes Augenmerk liegt z.Z. noch auf den oftmals stiefmütterlich behandelten "Material"-Belägen ,da sie in den
Standard-Lehrsystemen in aller Regel keine Rolle spielen. Während die Unterschiede bei den Backside-Belägen oftmals nur im Detail
liegen, unterscheiden sich verschiedene Langnoppen-, Kurznoppen- und AntiTop-Beläge gravierend in ihren Spieleigenschaften. Zudem
haben die Neuregelung der Belagzulassung mit Beginn der Saison 1999/2000 und die damit einhergehenden Verbote einiger Beläge dazu
geführt, dass viele Materialspieler immer noch auch der Suche nach einem adäquaten Ersatz für ihren gewohnten (aber jetzt verbotenen)
Belag sind. ZahlreicheTestberichte geben dem Materialspieler einen umfassenden Überblick über die meisten der auf dem Markt
befindlichen Noppen-Beläge.

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Langnoppen - Infos und Spieltipps gegen lange Noppen.
Einführung

Um einen Überblick über die Vielzahl der Testberichte für Langnoppen-Beläge zu erhalten, sind die Erfahrungen der Tester für die
wichtigsten Beläge in diesem Langnoppen-Guide zusammengefasst. Dazu gibt es noch zusätzliche Informationen über die generellen
Eigenschaften von Langen Noppen, die mit diesem Material möglichen Spielsysteme sowie die Technik des Spiels mit Langen Noppen.


Das Material "Lange Noppen"

Das dynamische Offensivspiel, das sich spätestens seit den 60/70er Jahren verbreitet hat, hat dazu geführt, dass Sandwich-Beläge, die
die Noppen auf der Innenseite haben, zum absoluten Standard geworden sind. Sie ermöglichen alle Schlag-Varianten des
Tischtennis-Sports vom Smash über den agressiven Top Spin und Schupfbälle bis hin zu Ballon- und Unterschittverteidigungsschlägen.
Lange Noppen tragen dagegen die Noppen auf der äußeren Seite, so dass die Noppen in direkten Kontakt mit dem Ball kommen. Die
Noppen dürfen nach neuester Regelung der ITTF nur noch eine "Aspect Ratio" von max. 1,1 aufweisen, die Noppen dürfen also höchstens
1,1mal so lang wie breit sein. Von Langen Noppen spricht man i.d.R. ab einer Aspect Ratio von 0,9.

Der Effekt den Lange Noppen auf den Ballflug haben, unterscheidet sich gravierend von dem nomaler Backside-Beläge. Während beim
Spiel mit glatten Belägen bei den meisten Schlägen (Schupf, Top Spin, Flip, Ballonverteidigung usw.) mit einer Spinumkehr gearbeitet wird
(der Ball dreht nach dem Schlag in die andere Richtung als vor dem Schlag !!!), haben Lange Noppen den gegenteiligen Effekt: Ein mit
Unterschnitt ankommender Ball, der vom Langnoppenspieler mit einer schupfartigen Bewegung gespielt wird, hat keinen Unterschnitt,
sondern vielmehr Top Spin. Der gleiche Effekt gilt für Top Spin-Schläge die mit Langen Noppen geblockt werden: Der Ball hat nach dem
Block Unterschnitt und nicht, wie man es erwarten sollte, Top Spin !!! Dieser "Spinumkehr"-Effekt (es wird hier von Spinumkehr
gesprochen, da der Ball anders rotiert, als es vom Spieler normalerweise erwartet wird - faktisch gesehen rotiert der Ball in die gleiche
Richtung wie vor dem Langnoppen-Schlag) ist eine Folge der geringeren Oberfläche, die ein Langnoppen-Belag gegenüber einem glatten
Belag aufweist, sowie der im Vergleich zu Angriffsbelägen "stumpfen" Oberfläche der Noppen - der Belag selber kann dem Ball somit
wenig Rotation vermitteln. Vielmehr "rutscht" der Ball über die Langen Noppen und behält somit seine ursprüngliche Drehrichtung (=>
Spinumkehr). Dieser Effekt ist in ähnlicher wenn auch schwächerer Form auch bei sehr stumpfen glatten Belägen, den sogenannten
Anti-Top-Belägen festzustellen. Der Effekt bei Langen Noppen ist jedoch schon alleine deshalb stärker, weil ihre Gesamtoberfläche
natürlich deutlich kleiner ist als bei einem glatten Belag. Zusätzlich verfügen Lange Noppen über die Eigenschaft bei gewissen
Auftreffwinkeln des Balles "umzuknicken" - die daraus entstehenden Effekte auf die Ballflugbahn sind nur schwer zu antizipieren, hängen
sie dann doch auch von der "Weichheit" der Noppen ab. Beobachten kann man, daß Bälle, die mit Langen Noppen gespielt werden, oftmals
anfangen zu "flattern". Sie scheinen in der Luft unkontrolliert horizontale und vertikale Kurven (seitliches Flattern !!!) zu fliegen. Dieser
Effekt ist so zu erklären, dass ein Ball, der völlig ohne Eigenrotation fliegt immer flattert, ein Phänomen, das bspw. auch bei Fußbällen, die
mit der "Picke" geschossen werden beobachtet werden kann. Da beim Spiel mit Langen Noppen durchaus die Situation auftreten kann,
dass der Ball plötzlich seine komplette Eigenrotation verliert, kann man diesen Effekt öfter beobachten. Als unangenehmer Nebeneffekt
kommt dazu, dass viele Langnoppen-Beläge ungewohnt langsam sind, der Ball also völlig unerwartet "wie ein Stein" herabfällt.

Die Stärke all dieser Effekte ist von Belag zu Belag unterschiedlich, nach der Neuregelung der erlaubten Noppenlängen im Sommer 1999
ist er jedoch deutlich geringer geworden, da der "Umknick-Effekt" nicht mehr so stark zu Tage tritt.

Beim defensiven Spiel mit Langen Noppen (sprich Unterschnittverteidigung) ist kein grundsätzlicher Unterschied zwischen den
Rotationseffekten bei glatten und bei Noppen-außen-Belägen zu verzeichnen. In beiden Fällen tritt hier eine Spinerhaltung auf, so dass
der Ball beim Gegner mit dem gegenteiligen Spin des gespielten wieder ankommt. Lange Noppen bieten aber die Möglichkeit, extreme
Schnittbälle zu spielen, die im Idealfall kaum noch mit Top Spin zurückzuspielen sind. Im Gegensatz zur Rotationserhaltung bei Schupf-
oder Blockbällen entspricht dieser Effekt aber auch dem, was der Gegner von einem Schlag normalerweise erwartet - hier kann also
weniger von "Störeffekt" gesprochen werden.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass ein offensives Spiel mit Langen Noppen nur begrenzt möglich ist. Top Spin-Schläge in der
herkömmlichen Denkweise sind praktisch nicht spielbar und wenn, dann relativ ungefährlich. Viele Langnoppen-Spieler haben deshalb
einen nur leicht angezogenen Ball entwickelt, der flach über das Netz fliegt, nur leichten Top Spin besitzt und den Gegner besonders durch
den extrem frühen Balltreffpunkt verbunden mit einem rotationsarmen Angriffsschlag unter Druck setzt. Ein glatter Schuss ist jedoch auch
mit Langen Noppen gut spielbar. Dementsprechend wird der Langnoppen-Belag i.d.R. auf der Rückhand als Kombinationsbelag zu einem
glatten Belag auf der Vorhand-Seite eingesetzt.

Während in der Weltspitze im Herrentischtennis praktisch kein aktiver Spieler mehr Lange Noppen einsetzt (der beste Langnoppenspieler
befindet sich z.Zt. auf Rang 17 der Weltrangliste - Koji Matsushita), sind sie im Damenbereich nach wie vor weit verbreitet. So spielte die
lange Jahre weltbeste Spielerin Deng Yaping auch offensiv mit diesem Material und beherrschte damit das Welttischtennis nach Belieben.
Auch Jie Schöpp und Jing Tian-Zörner, zwei der besten deutschen Spielerinnen, treten nach wie vor mit diesem Material an.


Spielsysteme mit Langen Noppen

In der Weltspitze gibt es im Herrenbereich nur ein System, das auch mit Langen Noppen ein erfolgversprechendes Spiel ermöglicht:
Unterschnittverteidgung. Diese wird zwar - wie im Falle Matsushitas - mit starken Aufschlägen und überraschenden Angriffen kombiniert,
am Tisch selber wird aber höchstens für einen Schlag mit den Noppen agiert, um dann gleich in die Halbdistanz auszuweichen. In unteren
Spielklassen lässt sich dieses Spielsystem seltener finden, da es ein extrem gute Beweglichkeit und ausgefeilte Schlagtechnik erfordert.

Vielmehr agieren Langnoppen-Spieler hier auch häufig am Tisch, um den Gegner mit den unerwarteten Spinumkehr-Bällen zu überraschen
- eine Taktik, die ab einer gewissen Spielklasse kaum noch erfolgreich praktiziert werden kann. Im Damenbereich finden sich jedoch auch
in der absoluten Weltspitze Spielerinnen, die mit Langen Noppen offensiv und am Tisch erfolgreich spielen. Der wichtigste Ball in diesen
Spielsystemen ist eine schupfartige Schlagbewegung, mit der der Ball mit relativ viel Tempo aber wenig Schnitt auf den Tisch "gedrückt"
wird - er sei deshalb im folgenden als "Druckschupf" bezeichnet. Dieser Schlag ähnelt sehr dem Tischtennis, dass vor ca. 60 Jahren
erfolgreich mit dem Barna-Belag Einzug in den Sport hielt. Daneben ist der Unterschnitt-Block hervorzuheben, der Top Spin-Spieler
oftmals vor große Probleme stellt. Die Kombination dieser beiden Schläge, die jeweils einen anderen Spin als erwartet besitzen,
zusammen mit einer guten Platzierung und einem starken Endschlag auf der Vorhand-Seite wird oftmals erfolgreich eingesetzt. Ein
Spieler, der dazu den oben erwähnten "Noppen-Angriffsschlag" beherrscht kann sein Spiel um ein weiteres unangenehmes Element
erweitern.


Die Technik mit Langen Noppen

Die Technik, die beim Spiel mit Langen Noppen angewandt werden muss, unterscheidet sich grundlegend von der mit glatten Belägen. Da
das Langnoppen-Spiel in den oberen Klassen kaum verbreitet ist und allgemein kaum Anerkennung findet, existieren keine ausgefeilten
Bewegungsbeschreibungen wie für die Technik des Spiels mit Sandwichbelägen. Dementsprechend schwer ist es, Spielern das Spiel mit
Langen Noppen zu vermitteln - viele sind Autodidakten, die das Spiel nach dem Trial-and-Error Prinzip erlernt haben.

Das Spiel am Tisch erfordert im Gegensatz zur normalen Technik zunächst einmal eine viel offenere Schlägerhaltung - dies gilt sowohl für
Block- als auch für Druckschupf-Bälle. Der Langnoppen-Spieler kann hier oftmals mit einer nahezu senkrechten Schlägerhaltung agieren
und variiert dann durch verschieden starke Schlagbewegungen Tempo und Länge der Bälle. Wichtig ist hierbei zudem, den Ball möglichst
früh zu treffen: Einerseits ist der ankommende Spin dann noch größer und führt somit zu einem stärkeren Gegen-Spin, andererseits ist die
"Irritation" beim Gegner umso höher, je schneller der Ball wieder zurückkommt - er hat kaum Zeit, den ungewohnten Schnitt zu
antizipieren. Beim Angriffsball wird der Schläger je nach Material kürzer oder länger nach oben gerissen, wobei der Ball ebenfalls sehr früh
getroffen wird. Die Schlagbewegung wird dabei teilweise sogar mit einem leicht geöffneten Schläger ausgeführt. Zum Erlernen der Technik
empfiehlt sich hier einfach das Ausprobieren.

Zur Technik der Unterschnitt-Verteidigung mit Langen Noppen möchte ich auf den Artikel von Bernd-Ulrich Groß aus der TTL, Ausgabe
61, Jg. 1999, verweisen, der anhand von Fotoreihen mit Koji Matsushita detailliert die verschiedenen Schlagvarianten beschreibt.
Spielern, die sich für das Erlernen der Technik interessieren, sei die Bestellung dieser Ausgabe bei AIX Sports Marketing - Media
Service, Steppenbergallee 41, 52074 Aachen für DM 7,50 + Versand wärmstens empfohlen.


Die wichtigsten Langnoppen-Beläge

Zur Zeit befinden sich 60 verschiedene Langnoppen-Beläge auf der ITTF-Zulassungsliste, von denen einige in Deutschland kaum
erhältlich sind. Ca. die Hälfte sind im Bereich Materialtest aufgeführt und getestet worden.

Für tischnahe Spielsysteme, die insbesondere auf Druckschupf- und Blockbälle setzen, eignen sich Langnoppen-Beläge mit einem hohen
Störeffekt. Dementsprechend empfehlen wir insbesondere den DONIC Piranja 2 Original (der allerdings voraussichtlich zur Saison
2001/2002 nicht mehr zugelassen sein wird), den TSP Bamboo Curl P1, den Friendship 837 oder als progressive Alternative den JOOLA
Badman. Interessante Neuerscheinungen der letzten Monate sind der HALLMARK Dr. Neubauer Super Special, der STIGA Destroyer und
insbesondere der FRIENDSHIP 837 Premium 2000.

Spieler, die die Unterschnitt-Verteidigung bevorzugen, benötigen einerseits eine hohe Kontrolle und wollen dem Ball andererseits
möglichst viel Unterschnitt verleihen. In diesem Bereich sind eher "klassische" Langnoppen-Beläge einzusetzen wie bspw. der
BUTTERFLY Feint Long II oder die bei einigen Weltklasse-Verteidigerinnen im Einsatz befindlichen FRIENDSHIP-Beläge 837 und 755.
Interessante Alternativen sind auch die TSP Curl-Beläge P1R und P3aR.

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Das Spiel gegen lange Noppen
Einführung

Auf meinen Reisen durch das Netz ist mir ein sehr schöner Artikel über das Spiel GEGEN Lange Noppen in die Hände gefallen, der von HENRY
BUIST verfasst wurde. Da mir Lynn, die Macherin der empfehlenswerte Seite www.callnetuk.com/home/tabletennis, netterweise erlaubt hat,
diesen zu nutzen, stelle ich ihn hier in deutscher Übersetzung zur Verfügung, obwohl es auch Inhalte gibt, die man etwas anders betrachten
könnte.

Sicherlich hilft dieser Artikel einem Experten oder höherklassigen Spieler nicht weiter, da er vieles umfasst, was ein solcher Spieler als
selbstverständlich bezeichnen würde. Er ist deshalb insbesondere für Spieler gedacht, die eher in unteren Klassen spielen und nach der
ersten Bekanntschaft mit Langen Noppen soeben verzweifelt den Schläger in die Ecke werfen wollen ...


Schlüsselgedanken und der Langnoppen-Effekt

Der Beste Weg, um Verständnis für diese Materialart zu bekommen, ist folgende Annahme:

Lange Noppen geben dem Ball absolut keinen Spin, sie geben deinen eigenen Spin an Dich zurück.

Dies führt zu einem überraschenden Ergebnis :

Wenn du einen Top Spin spielst, kommt der Ball mit Unterschnitt zurück.
Wenn du einen Schupf spielst, dann kommt der Ball mit leichtem Top Spin zurück.

Du spielst einen offensiven Vorhandschlag, der Top Spin erzeugt

Der Ball rotiert im Uhrzeigersinn.
dann
Spielt der Langnoppen-Spieler einen Block.

Die Noppen haben keinen Einfluss auf die Rotation, so dass der Ball immer noch im Uhrzeigersinn rotiert.

Das bedeutet, der Ball wird mit Unterschnitt zu dir zurückgespielt werden.


Du spielst einen Schupfball

Der Ball rotiert gegen den Uhrzeigersinn.
dann
spielt der Langnoppen-Spieler einen Block.

Der Ball rotiert nach wie vor gegen den Uhrzeigersinn.

So wird der Rückschlag für dich wie ein Top Spin aussehen.

Deine Schupfbälle kommen mit einem leichten Top Spin zurück, weil deine Schupfbälle nur ein bisschen Spin enthalten, viel weniger als deine
offensiven Schläge.

Auch wenn ein Block in der Abbildung gezeigt wird, ist der Effekt unabhängig von der Bewegung des Langnoppen-Schlägers. Und genau darin
liegt das Problem, weil deine Erfahrung dir sagt, dass Top Spin im Ball ist, wenn dein Gegner eine Schlägerbewegung nach oben macht, und
dass Unterschnitt im Ball ist, wenn er eine Schlägerbewegung nach unten macht.

Du wirst die Stärke des Spins nach vielen Faktoren beurteilen wie nach der Geschwindigkeit des Schlagarms, der Bewegungsrichtung des
Schlagarms usw. All diese Informationen werden vom Gehirn in Sekundenbruchteilen eingeschätzt und sind das Ergebnis der Erfahrung, die in
vielen Trainingsstunden gewonnen wurde. Einer der Gründe warum wir trainieren ist, dass wir dabei die Fähigkeit erwerben, solche
Entscheidungen zu automatisieren.

Aber wenn du gegen Lange Noppen spielst, dann lässt dich deine Erfahrung im Stich. Wichtig ist nicht, was dein Gegner mit seinem Schläger
macht, sondern was du mit deinem letzten Schlag gemacht hast. Du musst also dein Gehirn neu trainieren und versuchen, dich daran zu
erinnern, was du mit deinem letzten Schlag gemacht hast.

Überraschenderweise ist das nicht besonders einfach, und selbst wenn du dich selbst darauf trainiert hast, dies zu tun, wirst du es oftmals
vergessen und die grundlegendsten und - anscheinend - leichtesten Fehlern machen. Wenn dies passiert, werde nicht panisch, bleibe ruhig,
und versuche dir ins Bewusstsein zu rufen, was du hättest tun sollen - habe das Vertrauen und den Mut, dementsprechend zu handeln.

Nun werde ich die Aussage treffen, bei der ich mir sicher bin, dass ihr viele Personen widersprechen werden. Ich denke, sie ist weitgehend
richtig, aber auf jeden Fall ist sie der beste Gedanke, den du im Kopf behalten solltest.

Je härter du den Ball angreifst, desto mehr Top Spin wird im Ball sein.

Das heißt:

Je härter du den Ball angreifst, desto mehr Unterschnitt wirst du zurück erhalten.

Diese letzte Aussage muss im Kopf behalten werden, wenn man gegen Verteidiger mit Langen Noppen spielt.

So wird ein weicher Angriffsschlag wenig Top Spin enthalten und jeder Rückschlag mit Langen Noppen wird ein wenig Unterschnitt enthalten.
Ein harter Angriffsschlag wird viel Top Spin enthalten und so wird ein Rückschlag mit Langen Noppen viel Unterschnitt enthalten.

Anmerkung: Dieser Aussage kann man allerdings nur sehr sehr bedingt zustimmen, aber bei welcher Top Spin-Schlagart viel bzw. wenig Spin
im Ball ist, kann sich jeder selber überlegen.

Diese letzten beiden Sätze sind sehr wichtig und sie sollten dir einen Hinweis geben, wie man gegen Lange Noppen spielt. Wir werden später
darauf zurück kommen.

Im nächsten Abschnitt werden wir einige typische Ballwechsel betrachten und dabei sehen, wie die Dinge beim Spiel gegen Lange Noppen
schief laufen können. In der Zwischenzeit studiere die Abbildungen und präge dir die Schlüsselgedanken ein, denn sie sind das "Herz" des
Langnoppen-Effekts.


Verteidiger mit Langen Noppen - das Herzstück das Problems

Wir kommen nun zu dem, was wohl das zentrale Problem ist, das Angriffsspieler erfahren, wenn sie gegen Lange Noppen spielen. Ich stelle
diese Schwierigkeiten bildlich dar, indem ich einige Ballwechsel zwischen dir - einem modernen Angriffsspieler - und einem Verteidiger mit
Langen Noppen - Mr. Pimps - analysiere. Die Ballwechsel sind typisch für das, was ich mehrfach in Spielen zwischen diesen Spielertypen
gesehen habe.

Die ersten zwei Kommentare:

Wenn du gegen einen Defensivspieler spielst, wirst du am Anfang des Spiels oftmals viele Punkte mit harten Schlägen machen, aber wenn das
Match fortschreitet, wird der Defensivspieler das Maß für deine Bälle finden und sie zurückbringen. Ich habe mal angenommen, dass das beim
Stand von 6:6 passiert. Es ist unwahrscheinlich, dass du während des Spiels jeden Schlag so analysieren wirst, wie es in der unteren
Abbildung vorgegeben ist. Die meiste Zeit wirst du jeden Schlag ganz automatisch aufgrund deiner Erfahrung beurteilen. Aber wenn du gegen
Noppen spielst, musst du mehr denken und deine Erfahrung beiseite schieben.

Der Spielstand ist 5:5 und Mr. Pimps schlägt auf.


Mr. Pimps
Du
Ergebnis
Ursache

5-5
1. Schlägt auf - ein langer
langsamer Aufschlag mit
einer Schupfbewegung.

2. Versuchst den Ball hart
anzugreifen.

Der Ball wird zu lang.

Die Schupfbewegung hat
dich dazu gebracht zu
denken, es sei
Unterschnitt im Ball, so
dass du ihn angehoben
hast, aber in Wirklichkeit
war gar kein Spin im Ball.

6-5
1. Schlägt auf.

3. Schupft ihn zurück.

2. Du bist vorsichtiger und
spielst den Ball softer; er
hat hat nur ein bisschen
Spin.

4. Du greifst ihn hart an.

Du schlägst ihn an ihm
vorbei (du glaubst, Du
hast es verstanden).

Das kleine bisschen Top
Spin, dass du dem Ball mit
dem Return gegeben hast,
kommt zu dir zurück als
leichter Unterschnitt. In
Wirklichkeit genau der
Unterschnitt, den du von
einem normalen Schläger
mit der gleichen
Schlagbewegung erwarten
würdest; zufälligerweise
hast du den Ball richtig
eingeschätzt.

6-6
1. Schlägt auf.

3. Schupft ihn zurück.

5. Diesmal eiert er den
Ball zurück, steht aber
schlecht.
2. Wieder ein softer
Angriffsball.

4. Du greifst ihn hart an.

6. Du greifst nochmals
hart an.
Der Ball geht unten in das
Netz.

Dein erster Angriffsball
hat eine ganze Menge Top
Spin, der zu dir als starker
Unterschnitt zurück
kommt.


7-6
Schläge 1-5 wie bisher.

7. Er spielt ihn mit einer
Schupfbewegung zurück.

6. Diesmal gehst du unter
den Ball und schupfst ihn
zurück.

8. Du greifst den Ball hart
an.
Der Ball geht weit über
den Tisch.

Dein Schupfball, Schlag 6,
besitzt ein kleines
bisschen Unterschnitt, der
zu dir als Top Spin
zurückkommt. Aber
aufgrund der
Schupfbewegung seines
Schlägers und des starken
Unterschnitts in seinem
vorherigen Schlag, denkst
du immer noch, es wäre
Unterschnitt im Ball, so
dass du ihn über den
Tisch hebst.

8-6
Schläge 1-7 wie bisher

9. Er schmettert ihn.

8. Du schupfst ihn
vorsichtig zurück und der
Ball geht hoch über das
Netz.

Du stehst da und staunst.

Du bist vorsichtiger und
schupfst seinen Schlag 7.
Aber du denkst immer
noch, es sei Unterschnitt
im Ball, also hebst du ihn
an; er geht hoch über das
Netz und ermöglicht ihm
einen einfachen Schuss.

9-6
Du verlierst dein Vertrauen, aber du hast jetzt Aufschlag. Du tust dein bestes, spielst deine besten Aufschläge
mit dem meisten Spin, aber du bekommst deinen eigenen Spin zurück und machst alle erdenklichen Fehler. Du
bist mehr und mehr verwirrt und er erspielt sich einen einfachen Sieg.


Während des Spiels bist du verwirrt, du weißt einfach nicht, was er macht. Du siehst seinen Schläger gründlich an. Wenn du nur wüsstest, was
er macht, könntest du es bekämpfen. Aber genau das ist es: Er macht gar nichts, du machst alles für ihn. Je schwierigere und diabolischere
Dinge du ihm entgegen schleuderst, umso schwierigere und diabolische Dinge wirst du zurück erhalten.

Schau' auf die Tabelle beim Stand von 7:6 und seine Schläge 3, 5 und 7. Da fangen deine Probleme wirklich an. Du bekommst einen leichten
Unterschnittball, einen starken Unterschnittball und einen leichten Top Spin und jeder seiner Schläge sieht gleich aus - wie ein ganz
harmloser Schupf. Kein Wunder, dass du verwirrt bist. Aber erinnere dich, jedes Mal bekommst du deinen eigenen Spin zurück, so dass du dir
dein eigenes Grab gräbst.

Im nächsten Abschnitt werde ich einige Hinweise geben, wie man gegen einen Verteidiger mit Langen Noppen spielt.

Fortsetzung folgt..
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Liste aller verbotenen Beläge.

Kategorie 1: Beläge, die seit Beginn der Saison 1999/2000 nicht mehr zugelassen sind

Belag
Bemerkung


BUTTERFLY Feint Long
Neu: BUTTERFLY Feint Long II
DONIC PF4-C8

DONIC Piranja
Neu: DONIC Piranja 2; Piranja 2 "Original"
DONIC Yang L2

DOUBLE HAPPINESS (DHS) PF4-C8

DUNLOP Barna

GOLDWAY B930

IMPERIAL Swing
Neu: IMPERIAL Swing II
JUIC Leggy
Neu: JUIC Leggy R
JUIC Montjuic
Noppen innen !!!
ROTATION EXTREME Diek De Cleene B01

TIBHAR Grass Spezial
Neu: TIBHAR Grass Spezial 2000
TIBHAR Grass Super

TSP Curl P1
Neu: TSP Curl P1R; TSP Bamboo Curl P1
TSP Curl P3a
Neu: TSP Curl P3aR
TSP Curl P1, P2 und P3 spezialbehandelt
seit ca. 1994 - kristalline Noppenoberfläche
YASAKA Phantom 0011
Neu: YASAKA Phantom 0011-o
YASAKA Phantom 0012
Neu: YASAKA Phantom 0012-o



Kategorie 2: Beläge ohne ITTF-Zulassung, aber mit Aufbrauchfrist für den Bereich des DTTB

Belag
Bemerkung


DONIC Shangri-La
DTTB-Aufbrauchfrist bis 30.06.2000
FRIENDSHIP 575
DTTB-Aufbrauchfrist bis 30.06.2000
SCHILDKRÖT/PERSEUS Cool
DTTB-Aufbrauchfrist bis 30.06.2000
YASAKA MARK V AD
DTTB-Aufbrauchfrist bis 30.06.2000



Kategorie 3: Beläge, die für eine weitere Zulassung (nach dem 01.10.2000) modifiziert werden müssen

Belag
Bemerkung


DONIC Yang K2
nur lt. DTTB
DOUBLE Fish 8338
nur lt. ITTF
DOUBLE HAPPINESS C7
nur lt. ITTF
DOUBLE HAPPINESS PF4-652
nur lt. DTTB
DOUBLE HAPPINESS PF4-874
nur lt. DTTB
FRIENDSHIP 563-1
nur lt. ITTF
FRIENDSHIP 729-PF1
nur lt. ITTF
JIANMEI 889 GQX
nur lt. DTTB
JOOLA Celsius
nur lt. DTTB
JOOLA Friendship 900
nur lt. ITTF
JOOLA Stratos
nur lt. ITTF
METEOR keine weitere Bezeichnung außen
nur lt. DTTB
NIMATSU Spinfighter

SUNFLEX Spikes
nur lt. DTTB
TAICO X-treme
nur lt. ITTF
TSP Spinpips
nur lt. DTTB
WINNING NP-2
nur lt. DTTB
WINNING NP-6
nur lt. DTTB
WINNING NP-8
nur lt. ITTF

 

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